Degustation im Rebberg Sulzberg, Pfäffikon ZH
Samstag/Sonntag, 27./28. April und 1. Mai 2024, 11 bis 16 Uhr
Dieses Jahr nehmen wir wieder am Tag der Offenen Weinkeller teil: https://deutschschweizerwein.ch/ow_produzenten_posts/wein-am-see/
An drei Tagen öffnen wir unsere Türen, zeigen unseren Rebberg, unsere Kellerei und unsere Weine. Natürlich kann man sich auch verpflegen. Vom Grill, mit Salaten oder einfach bei einem kleinen Apéro mit Käse und Brot.
Bei den Rotweinen haben wir noch die gesamte Auswahl des Jahrgangs 2022. Am 4. März konnten wir zudem den Weisswein „Lärit“ Jahrgang 2023 abfüllen. Wiederum ein sehr schöner Federweisser: Fruchtig, blumig (Glyzenie) und trinkfreudig.
Schneiden der Reben
Die wichtigste Arbeit des Winzers im Rebberg im Winter ist die Reparatur der Anlagen und das Schneiden der Reben. Mit dem Rebschnitt beginnen wir im Dezember nachdem alle Blätter abgefallen sind und die Rebe in der Winterruhe ist. Die Arbeit muss Ende März abgeschlossen sein. Dann beginnen die Knospen auszutreiben und sind sehr verletzlich. Dann beginnt auch das Zittern, dass nicht noch ein später Frost die Knospen schädigt.
Die Weinrebe ist eine mehrjährige Kletterpflanze. Der Rebschnitt sorgt dafür, dass die Holzbildung der Pflanze verringert wird. Um schöne Trauben zu ernten, sucht man sich pro Stock also grundsätzlich 8 bis 10 Knospen aus, die im April/Mai austreiben und die neuen Triebe bilden mit je zwei bis drei Trauben. Die fruchtbaren Knospen befinden sich immer im „neuen Holz“, das heisst an den Trieben, die im Vorjahr gewachsen sind. Den Rest des Holzes schneidet man ab. Das abgeschnittene Holz wird in der Anlage gehäckselt und dient wieder als Dünger für die Reben. Ist alles keine exakte Wissenschaft. Braucht etwas Erfahrung und vor allem ein gutes „Gefühl“ für die Pflanzen.
Beim Pinot Noir in Stäfa praktizieren wir den sogenannte Cordon-Schnitt. Das Prinzip beruht darauf, dass einjährige Triebe („neues Holz“ siehe oben) auf dem Kordonarm im gewünschten Abstand auf „Zapfen“ mit 2 Knospen geschnitten werden. Diese Schnittart kann z.B. auch für Spaliere oder Pergolas verwendet werden. Im Bild unten ist der Cordon-Schnitt dargestellt mit zwei Armen und roten Linien für die Schnitte der einjährigen Triebe nach den ersten beiden Knospen. Im Unterschied zum Bild unten verwenden wir nur einen Arm und lassen nur 4 bis 5 Zapfen mit 2 Knospen stehen. Damit sorgen wir für eine optimale Traubenqualität.
In den anderen Reblagen verwenden wir die zweite bei uns sehr verbreitete Schnittart, den Guyotschnitt. Dabei wählen wir einen schönen einjährigen Trieb aus, der möglichst nahe am Stock steht, schneiden ihn nach zirka 8 Knospen ab und binden ihn an den Draht. Alle anderen Triebe werden vollständig entfernt. Im Unterschied zum Bild unten schneiden wir nur einen Bogen und binden ihn als Strecker talwärts an den Draht. Es gibt aber natürlich viele Varianten, wie z.B. den abgebildeten Doppelbogen, oder das zusätzliche Anschneiden von einem zweiten Trieb mit 2 Knospen als sogenannte Reserve. Teilweise lassen wir auch noch einen ganzen zusätzlichen Trieb stehen, der nicht angebunden wird und erst nach der letzten Frostgefahr Mitte Mai abgeschnitten wird.
Peter Märki, 12. März 2024